Archiv der Kategorie: Aktuell

Sie sind hier: erhalt-buech.ch > Aktuell

Samuel Mettler zur geplanten Aushubdeponie

Im «Buech» in Herznach ist für 15 bis 20 Jahre der Betrieb einer Aushubdeponie geplant. In dieser Zeit soll die Landschaft mit Aufschüttungen bis 25 Meter Höhe umgestaltet werden. Was meinen Sie zu dieser Veränderung der gewachsenen Landschaft?

Eine schon länger bestehende natürliche Landschaft zu verändern sollte wenn immer möglich verhindert werden. Dies umso mehr, wenn diese einer Parkregion zuzuordnen ist. Wenn ein Bedarf nicht klar begründbar ist, sollte lieber einmal weniger als einmal mehr ein Eingriff in die Landschaft erfolgen.

 

Die geplante Deponie liegt unmittelbar angrenzend an Wohngebiete in Herznach und Ueken. Für die Bevölkerung wird der Betrieb der Deponie extreme Lärm- und Staubbelastungen mit sich bringen. Ist die Nähe der geplanten Aushubdeponie zum Wohngebiet für Sie ein Grund, den Antrag für eine Richtplanänderung abzulehnen?

Bei einer Aushubdeponie muss immer auf die Umgebung Rücksicht genommen werden. Wenn Beeinträchtigungen durch Lärm oder Staub für ein Wohn- oder Naherholungsgebiet auch mit Gegenmassnahmen nicht ausgeschlossen werden können, ist auf den Standort zu verzichten.

 

Was gewichten Sie höher: den Schutz der Jurapark-Landschaft und der Wohnzonen oder die wirtschaftlichen Aspekte einer Aushubdeponie?

Ich persönlich gewichte den Schutz der Jurapark-Landschaft höher als vermeintlich wirtschaftliche Aspekte einer Aushubdeponie. Es ist für mich mit den vorliegenden Informationen nicht nachvollziehbar, weshalb am genannten Standort eine solche geplant wird und notwendig sein soll.

 

Das Startlebachtäli mit dem Eisenweg ist Bestandteil des Juraparks Aargau. Landschaftsqualität ist ein Standortfaktor. Wie kann die Jurapark-Landschaft vor solchen Projekten wie der geplanten Aushubdeponie Ihrer Meinung nach geschützt werden?

Leider weiss ich nicht genau, wo sich die erwähnten Gebiete befinden. Auch sind mir nicht alle möglichen Massnahmen bekannt. Wenn ich jedoch im Richtplan die Region Herznach-Ueken anschaue, dann sind doch einige zu schützende Regionen vermerkt. Allenfalls kann eine Richtplananpassung beim Kanton angefordert werden, der den Bereich «Startlebachtäli» ebenfalls als «schützenswert» oder «von kantonalem Interesse» klassifiziert. Zudem besteht auf kommunaler Ebene die Möglichkeit, den Bereich zu schützen oder mit Auflagen zu versehen.

 

Auf Anraten des Kantons fand das Evaluationsverfahren hinter „verschlossenen Türen“ statt. Als die Öffentlichkeit informiert wurde, gab es für die betroffene Bevölkerung kaum eine Möglichkeit, Einfluss zu nehmen. Was sagen Sie dazu, dass die betroffene Bevölkerung zu keinem Zeitpunkt in das Evaluationsverfahren miteinbezogen wurde?

Ich bin mit diesem unüblichen Vorgehen nicht einverstanden.

 

Der Bedarf einer Aushubdeponie im oberen Fricktal ist aufgrund der von den Initianten genannten Zahlen und der vom Verein Erhalt Buech berechneten Angaben widersprüchlich. Unserer Meinung nach wurden die Zahlen so dargestellt, dass sie für eine Aushubdeponie im oberen Fricktal sprechen. Sind diese Widersprüche für Sie ein Grund für die Neuaufnahme des Verfahrens?

Das nicht öffentlich diskutierte Evaluationsverfahren ist für mich Grund genug, das Verfahren neu aufzunehmen. Falls zudem die der Absicht «Aushubdeponie» Zugrunde liegenden Zahlen deutlich falsch sein sollten, sollten die Initianten des Verfahrens zur Rede gestellt werden.

 

 

Maximilian Reimann zur geplanten Aushubdeponie

3e5ab523-0922-482a-8566-abc50d46fdb3

Im «Buech» in Herznach ist für 15 bis 20 Jahre der Betrieb einer Aushubdeponie geplant. In dieser Zeit soll die Landschaft mit Aufschüttungen bis 25 Meter Höhe umgestaltet werden. Was meinen Sie zu dieser Veränderung der gewachsenen Landschaft?

Vor 60 bis 70 Jahren gehörte ein schönes Stück Land im «Buech» draussen meinem Grossvater mütterlicherseits, dem Herznacher Landwirt Otto Ott. Ich selber hatte als Bube viel dort draussen «buuret». Bis in die heutige Zeit fahre ich noch gerne mit dem Velo in dieses Gebiet, das mir sehr am Herzen liegt. Deshalb hoffe ich sehr, die direkt betroffene Standortbevölkerung von Herznach und Ueken vermöge das Projekt zu stoppen. Es ist ein landschaftlicher Fremdkörper.

 

Die geplante Deponie liegt unmittelbar angrenzend an Wohngebiete in Herznach und Ueken. Für die Bevölkerung wird der Betrieb der Deponie extreme Lärm- und Staubbelastungen mit sich bringen. Ist die Nähe der geplanten Aushubdeponie zum Wohngebiet für Sie ein Grund, den Antrag für eine Richtplanänderung abzulehnen?

Das muss von der direkt betroffenen Standort-Bevölkerung beurteilt und entschieden werden. Angesichts der künftigen Lärm- und Staubbelastungen dürfte sie wohl zu einer negativen Beurteilung kommen.

 

Was gewichten Sie höher: den Schutz der Jurapark-Landschaft und der Wohnzonen oder die wirtschaftlichen Aspekte einer Aushubdeponie?

Vermutlich brauchen wir in der Region schon eine solche Deponie. Aber sie sollte weiter weg von Wohnzonen zu liegen kommen, von mir aus auch in einen Wald hinein. Wälder sind für mich nicht sakrosankt, sondern sollten in Ausnahmefällen, vor allem wenn es im allgemeinen öffentlichen Interesse liegt, auch für Projekte wie dem vorliegenden genutzt werden können.

 

Das Startlebachtäli mit dem Eisenweg ist Bestandteil des Juraparks Aargau. Landschaftsqualität ist ein Standortfaktor. Wie kann die Jurapark-Landschaft vor solchen Projekten wie der geplanten Aushubdeponie Ihrer Meinung nach geschützt werden?

Indem der Bevölkerung der Standortregion ein Mitentscheidungsrecht (Vetorecht) erteilt wird. Das hat das eidg. Parlament beim nuklearem Tiefenlager den Standortkantonen jedoch verweigert. Die Bözberg-Nordregion wird dazu nichts zu sagen haben. Hoffentlich wird das in Sachen regionaler Aushubdeponie nicht auch so gehandhabt.

 

Auf Anraten des Kantons fand das Evaluationsverfahren hinter „verschlossenen Türen“ statt. Als die Öffentlichkeit informiert wurde, gab es für die betroffene Bevölkerung kaum eine Möglichkeit, Einfluss zu nehmen. Was sagen Sie dazu, dass die betroffene Bevölkerung zu keinem Zeitpunkt in das Evaluationsverfahren miteinbezogen wurde?

Das ist diktatorisch und widerspricht ganz klar den Anforderungen nach echter und gelebter direkter Demokratie. Ich kenne allerdings die Rechtslage im vorliegenden konkreten Einzelfall nicht. Aber wenn Mitsprache- und Mitentscheidungsrechte für die Standortregion hier ohne verbindliche Rechtsgrundlage einfach über Bord geschossen werden können, dann müssen auch die Gemeinderäte zur Rechenschaft gezogen werden.

 

Der Bedarf einer Aushubdeponie im oberen Fricktal ist aufgrund der von den Initianten genannten Zahlen und der vom Verein Erhalt Buech berechneten Angaben widersprüchlich. Unserer Meinung nach wurden die Zahlen so dargestellt, dass sie für eine Aushubdeponie im oberen Fricktal sprechen. Sind diese Widersprüche für Sie ein Grund für die Neuaufnahme des Verfahrens?

Wenn dem so ist, ja klar!

 

 

Andreas Fischer zur geplanten Aushubdeponie

Im «Buech» in Herznach ist für 15 bis 20 Jahre der Betrieb einer Aushubdeponie geplant. In dieser Zeit soll die Landschaft mit Aufschüttungen bis 25 Meter Höhe umgestaltet werden. Was meinen Sie zu dieser Veränderung der gewachsenen Landschaft?

Für mich sollte der Aushub wenn möglich vor Ort wiedereingebracht oder, wenn dies nicht möglich ist, an möglichst verkehrsgünstigen Lagen von geringem landschaftlichem Wert abgelagert werden. Daher finde ich den Standort «Buech» ungeeignet.

 

Die geplante Deponie liegt unmittelbar angrenzend an Wohngebiete in Herznach und Ueken. Für die Bevölkerung wird der Betrieb der Deponie extreme Lärm- und Staubbelastungen mit sich bringen. Ist die Nähe der geplanten Aushubdeponie zum Wohngebiet für Sie ein Grund, den Antrag für eine Richtplanänderung abzulehnen?

Aushubdeponien sollten allgemein keine Wohn- und Naherholungsgebiete belasten. Deswegen ist auch dies ein Grund den Standort «Buech» abzulehnen.

 

Was gewichten Sie höher: den Schutz der Jurapark-Landschaft und der Wohnzonen oder die wirtschaftlichen Aspekte einer Aushubdeponie?

Wirtschaftliche Aspekte sollten bei der Suche nach einem geeigneten Standort für eine Aushubdeponie eine untergeordnete Rolle spielen. Der Schutz der Landschaft und der Wohnbevölkerung ist auf jeden Fall höher zu gewichten.

 

Das Startlebachtäli mit dem Eisenweg ist Bestandteil des Juraparks Aargau. Landschaftsqualität ist ein Standortfaktor. Wie kann die Jurapark-Landschaft vor solchen Projekten wie der geplanten Aushubdeponie Ihrer Meinung nach geschützt werden?

Die Naturpärke befinden sich seit ihrer Lancierung im Spannungsfeld zwischen Schutz und wirtschaftlicher Entwicklung. Eine «Musealisierung» der Landschaften ist kein anstrebenswertes Ziel. Ein besserer Schutz vor verkehrsintensiven, lärmigen, landschaftsverändernden Projekten auf Gesetzesstufe wäre aber nötig.

 

Auf Anraten des Kantons fand das Evaluationsverfahren hinter „verschlossenen Türen“ statt. Als die Öffentlichkeit informiert wurde, gab es für die betroffene Bevölkerung kaum eine Möglichkeit, Einfluss zu nehmen. Was sagen Sie dazu, dass die betroffene Bevölkerung zu keinem Zeitpunkt in das Evaluationsverfahren miteinbezogen wurde?

Dass eine erste, breite Evaluation möglicher Standorte nicht öffentlich durchgeführt wurde, ist sicher richtig. Als sich aber konkrete Gebiete abzuzeichnen begannen, hätte man auf jeden Fall die betroffene Bevölkerung miteinbeziehen müssen. Den Ablauf des Planungsverfahrens empfinde ich als äusserst intransparent.

 

Der Bedarf einer Aushubdeponie im oberen Fricktal ist aufgrund der von den Initianten genannten Zahlen und der vom Verein Erhalt Buech berechneten Angaben widersprüchlich. Unserer Meinung nach wurden die Zahlen so dargestellt, dass sie für eine Aushubdeponie im oberen Fricktal sprechen. Sind diese Widersprüche für Sie ein Grund für die Neuaufnahme des Verfahrens?

„Prognosen sind schwierig, insbesondere wenn sie die Zukunft betreffen“ (Mark Twain). Eine erneute Berechnung der Zahlen in einer weiteren Abklärung, würde wahrscheinlich ein wieder anderes Resultat liefern. Eine Neuaufnahme des Verfahrens aufgrund dieser Berechnungen zu fordern, finde ich daher eher weniger zielführend. Wenn es aber Beweise für eine bewusste «Frisierung» der Zahlen gibt, müsste dies zwangsläufig zu einem Abbruch der ganzen Übung und einer Neubewertung führen.

 

 

Colette Basler zur geplanten Aushubdeponie

Im «Buech» in Herznach ist für 15 bis 20 Jahre der Betrieb einer Aushubdeponie geplant. In dieser Zeit soll die Landschaft mit Aufschüttungen bis 25 Meter Höhe umgestaltet werden. Was meinen Sie zu dieser Veränderung der gewachsenen Landschaft?

Der Standort ist nicht ideal, da in zwei Dörfern mit erheblichem zusätzlichen LKW-Mehrverkehr gerechnet werden muss. Zudem liegt das Gebiet mitten im Jurapark. Das «Buech» befindet sich entlang eines beliebten Spazier- Wander- und  Radweges. Dieser Eingriff würde die Attraktivität dieses Naherholungsgebietes um ein Vielfaches mindern. Die geplante Deponie liegt unmittelbar angrenzend an Wohngebiete in Herznach und Ueken. Für die Bevölkerung wird der Betrieb der Deponie extreme Lärm- und Staubbelastungen mit sich bringen. Ist die Nähe der geplanten Aushubdeponie zum Wohngebiet für Sie ein Grund, den Antrag für eine Richtplanänderung abzulehnen?

 

Die geplante Deponie liegt unmittelbar angrenzend an Wohngebiete in Herznach und Ueken. Für die Bevölkerung wird der Betrieb der Deponie extreme Lärm- und Staubbelastungen mit sich bringen. Ist die Nähe der geplanten Aushubdeponie zum Wohngebiet für Sie ein Grund, den Antrag für eine Richtplanänderung abzulehnen?

Ja!

 

Was gewichten Sie höher: den Schutz der Jurapark-Landschaft und der Wohnzonen oder die wirtschaftlichen Aspekte einer Aushubdeponie?

Den Schutz der Jurapark-Landschaft gewichte ich höher.

 

Das Startlebachtäli mit dem Eisenweg ist Bestandteil des Juraparks Aargau. Landschaftsqualität ist ein Standortfaktor. Wie kann die Jurapark-Landschaft vor solchen Projekten wie der geplanten Aushubdeponie Ihrer Meinung nach geschützt werden?

Es sollen Projekte dort unterstützt werden, wo sie Sinn machen, zum Beispiel bei einer Autobahnausfahrt. Behörden und Bevölkerung müssen eng zusammen arbeiten, und Betroffene müssen Mitspracherecht erhalten.

 

Auf Anraten des Kantons fand das Evaluationsverfahren hinter „verschlossenen Türen“ statt. Als die Öffentlichkeit informiert wurde, gab es für die betroffene Bevölkerung kaum eine Möglichkeit, Einfluss zu nehmen. Was sagen Sie dazu, dass die betroffene Bevölkerung zu keinem Zeitpunkt in das Evaluationsverfahren miteinbezogen wurde?

Bei solch wichtigen Entscheiden ist Transparenz das A und O. Nur Entscheide, die basisdemokratisch gefällt und von einer Mehrheit getragen werden, haben die Chance, akzeptiert zu werden. Ansonsten wird viel Zwietracht gesät und ganze Dorfgemeinschaften können entzweit werden.

 

Der Bedarf einer Aushubdeponie im oberen Fricktal ist aufgrund der von den Initianten genannten Zahlen und der vom Verein Erhalt Buech berechneten Angaben widersprüchlich. Unserer Meinung nach wurden die Zahlen so dargestellt, dass sie für eine Aushubdeponie im oberen Fricktal sprechen. Sind diese Widersprüche für Sie ein Grund für die Neuaufnahme des Verfahrens?

Ein solches Verfahren muss auf jeden Fall seriös und von unabhängiger Seite durchgeführt werden. Die Aushubdeponie «Buech» ist für mich aber so oder so keine Option. Eine solche würde mindestens drei Dörfer massiv belasten. Mindestens zehn Prozent mehr Lastwagen, welche über Jahre durch unser enges Dorf Zeihen fahren, sind für mich unvorstellbar. Die Zusatzbelastung wäre massiv, ganz zu schweigen von den neuen Gefahren entlang des Schulweges der Zeiher Kinder. Ueken würde noch um ein Vielfaches mehr belastet. Dies ohne Nutzen für beide Gemeinden.

 

 

Vielen Dank für Ihren Besuch

Die Informationswanderung war ein voller Erfolg, wir danken für Ihren Besuch am Samstag, 19. September 2015! – Weitere Informationen finden Sie laufend auf unserer Website.

Nachfolgend einige Impressionen

 

Wo ist der Zeiher Homberg?!

In Ergänzung zu den obigen Fotos ein Bild vom Samstag, 19.09.15, das mich erschreckt. Aufnahmeort Türlestrasse, grad östlich von unserer Liegenschaft Nr. 7. Nach der Auffüllung wäre sogar der Zeiher-Homberg verdeckt – unvorstellbar!!!

Wo ist der Zeiher-Homberg

Zur Verfügung gestellt von Dr. Lukas Schraner

Postenwanderung und Widerstand gegen Aushubdeponie

Die geplante Aushubdeponie im Gebiet «Buech» zwischen Ueken und Herznach stösst auf grossen Widerstand. Am Samstag, 19. September 2015 ab 10.00 Uhr orientiert der Verein Erhalt Buech im Rahmen einer Informationswanderung über die ökologischen Werte dieses Gebiets und die Folgen einer Deponie.

In rot die geplante Deponiezone, in blau die vorgeschlagene Route unseres Infotages

Anfangs März dieses Jahres informierte eine Arbeitsgruppe, bestehend aus Vertretern des des Planungsverbandes Fricktal Regio , der federführenden Unternehmen und der betroffenen Gemeinden die Medien, über mögliche Standorte für Aushubdeponien. Da insbesondere im oberen Fricktal ein Ungleichgewicht zwischen dem Anfall von sauberem Aushubmaterial und Ablagerungsmöglichkeiten in Auffüllstandorte bestehe, wurden mögliche Standorte evaluiert. Fricktal Regio hat, mit den betroffenen Gemeinden, die Standorte «Buech» in Herznach sowie «Breiti» in Hornussen zur Festsetzung im kantonalen Richtplan vorgeschlagen.

Olivia Wassmer, Natur- und Umweltverantwortliche, und Max Sterchi, Präsident des Vereins Erhalt Buech Herznach-Ueken, zeigen auf das Gebiet, wo die Deponie geplant ist. Foto: Fabrice Müller

Olivia Wassmer, Natur- und Umweltverantwortliche, und Max Sterchi, Präsident des Vereins Erhalt Buech Herznach-Ueken, zeigen auf das Gebiet, wo die Deponie geplant ist. Foto: Fabrice Müller

Schützenswerte Landschaft
Der Standort «Buech» zwischen Ueken und Herznach ist jedoch eine ökologische Ausgleichsfläche mit Wiesenblumenstreifen, Fromentalwiesen, Hochstämmen usw. Sie ist Teil des Juraparks Aargau und wird staatlich gefördert. Gemäss Natur- und Heimatschutzgesetz gehört der Jurapark, und somit der Standort „Buech“, zu den schützenswerten Landschaften mit hoher Biodiversität im Fricktal. Im April riefen Bewohnerinnen und Bewohner von Ueken und Herznach den Verein Erhalt Buech ins Leben mit dem Ziel, die geplante Aushubdeponie zu verhindern und den ökologischen Wert des Gebiets «Buech» zu erhalten. Mittlerweile zählt der Verein bereits über 180 Mitglieder, wie Vereinspräsident Max Sterchi informiert.

Informationswanderung mit sechs Ständen (siehe Karte oben)
Am kommenden Samstag, 19. September, führt der Verein um die geplante Deponie eine Informationswanderung durch, parallel zur geplanten Bannwanderung der Kulturkommission Ueken. An sechs Ständen werden die Teilnehmenden zwischen 10 und 16 Uhr über Themen wie Biodiversität, Jagd und Tiere, den Jurapark Aargau sowie die Folgen einer Deponie in diesem Gebiet informiert. Ausserdem können verschiedene Produkte aus dem Jurapark Aargau degustiert  werden. Um zu veranschaulichen, wie die geplante Deponie die Topografie der Landschaft verändern würde, wird der Verein bei schönen Wetter mit Hilfe einer 500 Meter langen Ballonkette das neue Höhenprofil anzeigen.

Zu nahe, zu laut, zu staubig
Was sind die Hauptkritikpunkte des Vereins gegen die Aushubdeponie, an deren Evaluation die kantonale Abteilung für Umwelt, Sektion Abfälle und Altlasten, der Regionalplanungsverband Fricktal Regio und drei Fricktaler Bauunternehmen  involviert waren. «Wir sind gegen diese Deponie, weil sich der Standort zu nahe an der Wohnzone von Ueken und Herznach und mitten im Jurapark Aargau mit schützenswerten ökologischen Ausgleichsflächen befindet», sagt Max Sterchi. Die Gegner der Deponie befürchten eine starke Lärm- und Staubbelastung durch schwere Verdichtungsmaschinen auf der Deponie sowie den LKW-Verkehr. Sie rechnen mit über hundert Fahrten zur Deponie pro Tag.

Kritik am Evaluationsverfahren
Weiter stellt der Verein gewisse Zahlen und Annahmen im Evaluationsbericht in Frage. So rechnen sie zum Beispiel – im Gegensatz zu den Initianten – nicht mit einem Anstieg des Bauvolumens im oberen Fricktal, weil gar keine weiteren Einzonungen mehr geplant bzw. möglich seien. Folglich stuft der Verein den Bedarf nach einer neuen Aushubdeponie weniger hoch ein als die Initianten. Kritisiert wird ausserdem der Import von Aushubmaterial aus anderen Gegenden und gar aus anderen Kantonen  aus wirtschaftlichen Gründen, was als Folge weitere Deponien nötig mache. Und schliesslich sei die Gemeinde Ueken als Hauptbetroffene Kommune nicht in das Evaluationsverfahren miteinbezogen worden, ebenso wenig wie die betroffene Bevölkerung. Zudem ist in der Zwischenzeit in Sisseln eine brachliegende Auffülldeponie reaktiviert worden, und in Rheinfelden und Kaisten werden neue Kiesabbauvorhaben umgesetzt, die mittelfristig als Auffülldeponie genutzt werden. Laut Max Sterchi dürfte sich nach heutigem Kenntnisstand der Grosse Rat 2016 mit der Umzonung des «Buech» vom Kulturland in eine Deponiezone beschäftigen. Bei einer Annahme durch den Grossen Rat wird die Gemeindeversammlung von Herznach voraussichtlich im Winter 2016 über die Deponie abstimmen.