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Archiv des Autors: Verein Erhalt Buech Herznach-Ueken

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Nutzen Sie Ihr Recht auf Mitsprache!

Fühlen Sie sich bei der Planung der Aushubdeponien im Oberen Fricktal als Bürger übergangen?

Stört es Sie, dass Sie zu dieser wichtigen Frage, die Sie und Ihre Familie betrifft, nicht um Ihre Meinung gefragt worden sind?

Jetzt haben Sie die Gelegenheit! Nutzen Sie sie – handeln Sie jetzt, sonst wird über Ihren Kopf hinweg Ihre Umgebung an die Deponiebetreiber verkauft!

 

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Im letzten Newsletter wurden Sie über den Start des öffentlichen Mitwirkungs- und Vernehmlassungs-Verfahrens zu den vier geplanten Deponiestandorten in Herznach, Hornussen, Bözen und Wegenstetten informiert. Das Gebiet Buech in Herznach steht in der Deponieplanung des Kantons an erster Stelle. Wenn Sie sich nicht wehren, wird das schöne Startlebachtäli zu einer Aushubdeponie verkommen. Um dies zu verhindern, haben wir Einsprache-Unterlagen erstellt, die Ihnen kurz und prägnant erklären, wie Sie Mitwirken können und weshalb in unserem unmittelbaren Lebensraum eine Aushubdeponie nicht tolerierbar ist.

Es ist ganz einfach, mit zu bestimmen!

Alle Haushalte der Gemeinden Herznach, Ueken und Zeihen und die Mitglieder des Vereins, die ausserhalb dieser Gemeinden wohnen, werden in den nächsten Tagen die Einspracheunterlagen in ihrem Briefkasten finden. Kernstück der Unterlagen ist das Einspracheblatt mit einem fertig verfassten Antrag und den entsprechenden Begründungen. Ergänzen Sie (und jedes einzelne Mitglied Ihrer Familie!) die Einsprache mit Ihrer Adresse und Ihrer Unterschrift, stecken Sie es ins beiliegende, vorfrankiertes Couvert und werfen Sie ihre Einsprache in den Briefkasten.

Am besten füllen Sie das Formular gleich aus. Es wäre schade, wenn Sie die Gelegenheit zur Einsprache verpassen würden – die Frist läuft am 20. Januar 2017 ab!

Zeigen wir dem Grossen Rat in Aarau, dass die betroffene Bevölkerung keine Aushubdeponie in ihrer Umgebung will! Jeder Einspruch ist wichtig!

Falsche Zahlen und Fakten!

Sollten Sie sich die Zeit nehmen, die Seite der kantonalen Verwaltung über die Gründe für eine Aushubdeponie in den vier Oberfricktaler Gemeinden zu studieren, berücksichtigen Sie Folgendes:

Beim Durchlesen der kantonalen Mitwirkungs-Unterlagen haben wir festgestellt, dass die zitierten Zahlen, Statistiken und Fakten auf den Angaben der Planer, welche durch die Unternehmergruppe arf bezahlt werden, erstellt wurde. Diese sind entweder verfälschend dargestellt oder nicht mehr aktuell. Sie finden hier….. unsere eigenen Berechnungen der Bedarfszahlen. Diese zeigen auf, dass es keinen Bedarf für die Schaffung von neuen Aushubdeponien gibt – die vorhandene Auffüllkapazität genügt vollauf!

Aushub ist eine Ressource!

Wir empfehlen Ihnen auch, einen Blick auf die momentan laufende Diskussion im Kanton Zürich über die Kulturland-Initiative zu werfen (Link). Spätestens dann wir ihnen klar, dass die Unternehmen arf entgegen ihrer Versicherung, sehr wohl grosse Mengen von Aushub aus den umliegenden Kantonen importieren und deponieren. Im Kanton Zürich existiert das Bewusstsein bereits, dass Aushub eine Ressource ist zu der Sorge getragen werden muss. Auch der Bund ist dabei, sich mit dieser Tatsache zu beschäftigen. Es gibt bereits heute Projekte, wie sauberer Aushub recycliert werden kann. Mit der Umzonung von Landwirtschaftsland in eine Deponiezone hinkt der Kanton Aargau der Entwicklung hinterher.

Wir zählen auf Sie!

Verhindern Sie mit Ihrer sofortigen Einsprache diese unsinnige Planung! Es ist der sicherste und schnellste Weg, dieses unnötige Deponieprojekt zu beenden. Ist ein Standort erst einmal im Richtplan eingetragen, ist der Eintrag kaum noch zu löschen! Verhindern Sie gemeinsam mit uns, dass unser schönes Juraparkgebiet zu einer verschandelten Landschaft mit schlechter Lebensqualität durch Verkehr, Lärm und Staub wird.

 

Fragwürdiger Bedürfnisnachweis für geplante Aushubdeponien im Oberen Fricktal!

Fragwürdiger Bedürfnisnachweis für geplante Aushubdeponien im Oberen Fricktal!

Seit dem 10. Oktober 2016 bis am 20. Januar 2017 läuft das Mitwirkungsverfahren für die geplanten Aushubdeponien im Oberen Fricktal. Wer die Unterlagen des Kantons Aargau genauer studiert, findet Zahlen zu Aushubanfall und Verkehr, die ausschliesslich darauf ausgelegt sind, dem Leser das Gefühl zu vermitteln, das Schaffen von Aushubdeponien und damit der Antrag für eine Richtplanänderung sei unumgänglich. Mit falschen Zahlen wird der Leser massiv getäuscht und auf eine unfaire Art beeinflusst.

Zuviel Aushub und zu wenig Auffüllkapazitäten im Kanton Aargau?

In den Dokumenten der Deponieplaner wird mit einem durchschnittlich zu deponierenden Aushubanfall von 4.59 M3 pro Einwohner im Aargau gerechnet. Es wird aber verschwiegen, dass der Aargau grosse Mengen an Aushub aus den Kantonen Zürich, Basel Stadt und Basel Land importiert. Nach Abzug dieses Imports sind es netto nur noch 3.83 M3. Damit wird ein Notstand vorgetäuscht der gar nicht existiert! In der Menge von 3.23 M3 Auffüllkapazität ist nur der Kiesabbau gerechnet. Die entstehende Auffüllkapazität durch den Abbau von Festgestein und Ton erscheint nirgends. Nach zusätzlicher Berücksichtigung des Kies-Imports/-Exports, lassen sich 4.3 M3 jährliche Auffüllkapazität pro Einwohner im Kanton AG errechnen. Anstelle einer Fehlkapazität von 1.36 M3 entsteht nun eine Überkapazität von 0.47 M3 pro Einwohner im Kanton AG.

Auch im Fricktal besteht kein Deponie-Notstand

Betrachtet man das Fricktal als Ganzes, ergab sich in den letzten Jahren ein Überschuss an Kiesabbau/ Kiesimport im Verhältnis zum Aushubanfall. Zwischen Oberen und Unteren Fricktal findet ein reger Austausch von Kies und Aushub statt. Dies hängt mit den Standorten der Kiesabbaustellen zusammen. Aktuell liegen diese in Rheinfelden, Kaisten wird folgen. Das Zentrum der Kies- und Betonversorgung liegt mitten im Fricktal, im Raum Stein / Münchwilen / Eiken. Hier, im Sisslerfeld, ist auch die verkehrsmässige Erschliessung ideal. Das Problem der Beeinträchtigung von bewohnten Gebieten durch den Schwerverkehr ist kaum existent. Daher haben sich Betonwerke, die den abgebauten und angelieferten Kies verarbeitet, und Recyclingfirmen, die Aushub und Abbruch verwerten, hier angesiedelt. Hier sind sie auch am richtigen Ort. Hingegen sind Deponien in den naturnahen, bewohnten Jura-Tälern mit Zufahrten durch die Dörfer unterwünscht!

Unternehmerfreundlichkeit oder Schutz der Lebens- und Wohnqualität?

Die Deponieplaner beabsichtigen, zusätzliche Aushubdeponien zu erstellen um das einträgliche Geschäft der Aushub-Deponierung auch weiterhin im grossen Stil mit Importmengen aus anderen Kantonen zu betreiben! Dies wiederspricht klar der kantonalen Vorgabe, bei Bedarf „regionale Aushubdeponien“ zu schaffen. Wer auch einmal einen Blick über die Grenzen des Aargaus hinaus wagt, verfolgt mit Interesse die Diskussion der Bauern und Naturschützer im Kanton Zürich. Diese wehren sich mit der Kulturland-Initiative dagegen, dass im grossen Stil ihre Ressource Aushub in den Aargau exportiert wird. (s. Artikel AZ und Tagesanzeiger) Es zeigt sich zunehmend, dass neue Techniken und Verfahren der Aushub-Wiederverwertung gefragt sind. Mit der Schaffung von unnötigen Aushubdeponien hinkt der Kanton der Entwicklung hinterher.

Jeder Bürger, der sich gegen den Ausverkauf des gemeinsamen Lebensraums aber für die Suche nach neuen Wegen engagieren möchte, findet alle notwendigen Informationen und ein Mitwirkungsformular auf der Webseite des Vereins Erhalt-Buech Herznach – Ueken, www.erhalt-buech.ch . Die Unterlagen in den nächsten Tagen auch in den Gemeinden Herznach, Ueken und Zeihen in jede Haushaltung verschickt.

Bedarfsnachweis Beurteilung und Fakten

Bedarfsnachweis Beurteilung und Fakten 

Grundlage gemäss Tabelle (Detailzahlen 2013 bis 2015)

In den Dokumenten der Deponieplaner wird mit einem durchschnittlich zu deponierenden Aushubanfall von 4.59 M/3 pro Einwohner im Aargau gerechnet. Dieser Zahl wird der Kiesabbau von 3.23 M/3 / Einwohner entgegen gestellt und mit einem massiven Defizit der Auffüllkapazitäten argumentiert. Die kantonalen Ämter haben diese Zahlen übernommen, ohne die Zahlen der Deponieplaner zu überprüfen. Dies wäre aber ein Muss in einem Geschäft, indem es um die Belastung von Umwelt und Bevölkerung geht. Es stellt sich auch die Frage, ob Fricktal Regio die Zahlen in der Grobplanung nicht genauer hätte prüfen müssen. Nachstehend haben wir die Zahlen der kantonalen Statistiken genauer angeschaut.

Kantonale Zahlen 2015 (Detailzahlen 2013 bis 2015)

In die Zahl von 4.59 M/3 Aushub ist der Aushubimport eingerechnet. In den letzten 3 Jahren wurden grosse Mengen Aushub aus den Kantonen ZH, BS, BL in den Aargau importiert. Diese Kantone lösen Ihre Probleme nicht selber, sondern verlagern sie in den Aargau. Bereinigt man Aushub-Import und -Export, so ergeben sich nur noch 3.83 M/3 Aushub pro Einwohner im Aargau der deponiert werden muss.

Dem gegenüber stehen die Auffüllkapazitäten in Kiesgruben und Steinbrüchen, dargestellt durch den Kiesabbau von 3.23 M/3 pro Einwohner. In dieser Zahl fehlen die Mengen des Festgesteins- und des Ton-Abbaus. Nach zusätzlicher Berücksichtigung von Kies-Import/-Export, lässt sich 4.3 M/3 jährliche Auffüllkapazität pro Einwohner im Kanton AG errechnen.

Damit ergibt sich folgende Gegenüberstellung:

Errechnung Kanton und Deponieplaner: Aushubanfall = 4.59 M/3 Auffüllkapazität 3.23 M/3

= Fehlkapazität 1,35 M/3

Errechnung Verein EB bereinigte Zahlen: Aushubanfall = 3.83 M/3 Auffüllkapazität 4.30 M/3

= Überkapazität 0,47 M/3

Damit beweisen wir, dass in den Kies- und Steinabbaustellen des Kantons AG genügend Deponie-Kapazität für den anfallenden sauberen Aushub vorhanden ist.

Es geht um viel Geld:

Die Deponieplaner beabsichtigen, zusätzliche Aushubdeponien zu erstellen um das einträgliche Geschäft der Aushub-Deponierung auch weiterhin mit grossen Importmengen aus anderen Kantonen zu betreiben! Dies wiederspricht klar der Vorgabe, bei Bedarf „regionale Aushubdeponien“ zu schaffen. Sieht so die Standortförderung des Kantons aus – Unterstützung von Aushubfirmen auf Kosten der Bevölkerung?

Fricktaler Zahlen (Detailzahlen 2013 bis 2015)

In der Erfassung der Fricktaler Zahlen wird nach Oberem Fricktal (OF) und Unterem Fricktal (UF) unterschieden. Zwischen OF und UF findet ein reger Austausch von Kies und Aushub statt. Dies hängt mit dem Standort der Kiesabbaustellen zusammen. Aktuell liegt dieser in Rheinfelden, Kaisten wird folgen. Das Zentrum der Kies- und Betonversorgung liegt mitten im Fricktal, im Raum Stein/Münchwilen/Eiken. Hier stehen verschiedene Betonwerke, in welche der abgebaute Kies per LKW transportiert und verarbeitet wird. Hier siedeln sich auch die Recyclingfirmen an. Es macht offensichtlich keinen Sinn, das Fricktal getrennt nach OF und UF zu betrachten.

Betrachtet man das Fricktal als Ganzes, entstand in den letzten Jahren ein Überschuss an Kiesabbau/ Kiesimport im Verhältnis zum Aushubanfall. Ein Teil des Imports erfolgte durch die Ernst Frey AG. Diese importiert jährlich ca. 130‘000 M/3 Kies und Sand aus dem nahen Ausland.

OF 2013 bis 2015 (Detailzahlen 2013 bis 2015)

Die Kiesabbaustellen des OF lagen in den letzten Jahren im Sisslerfeld und in Kaisten. Diese Standorte wurden mit Aushubmaterial aus verschiedenen Regionen aufgefüllt.

Im Sisslerfeld steht noch eine Grube mit ca. 454‘000 M/3 Fassungsvermögen zur Verfügung. Betrachtet man den Aushubanfall des OF von zirka 60‘000 – 90‘000 M/3 pro Jahr, wäre diese in ungefähr 6 Jahre aufgefüllt. Im Anschluss daran könnte die bis dahin entstandene Grube in Kaisten gefüllt werden. Damit könnte das Aushubproblem gelöst werden. Zusätzlich steht in Münchwilen eine Aushub Waschanlage für die Wiederaufbereitung von Aushub. Diese Art der Aufbereitung wird in Zukunft noch grössere Bedeutung erlangen. Damit lässt sich in Zukunft der Bedarf an Aushub welcher deponiert werden muss nochmals massiv reduzieren.

Es geht um viel Geld:

Industrieb-Bauland im Sisslerfeld bringt wirtschaftlich einen vielfach höheren Gewinn als Kiesabbau und Aushubdeponie. Daher wird dort nur für 2 Jahre aufgefüllt. Das dadurch entstehende Fehlvolumen, das zudem mehrheitlich nicht aus dem OF und BS/BL kommt, soll stattdessen auf der „grünen Wiese“ im OF deponiert werden. Somit sind keine „regionalen Aushubdeponien“ geplant, sondern gewinnoptimierte Aushubdeponien. Sieht so die Interessenvertretung der Fricktaler Bevölkerung durch die Fricktal Regio aus – Hortung von Industrie-Baulandreserven und Unterstützung der Aushubfirmen auf Kosten der Bevölkerung?

Fricktal Regio und Kanton Aargau arbeiten mit irreführenden Fakten – Das lassen wir uns nicht bieten!

Die Ernst Frey AG importiert jährlich 130‘000 M/3 Kies und Sand aus dem Ausland. Sie verdient dadurch viel Geld. Nun soll auch noch eine Aushubdeponie im Jurapark den Gewinn maximieren und das alles auf Kosten von Natur und Bevölkerung. Eine Frechheit!

Die Deponieplaner arbeiten im Auftrag der Ernst Frey AG. Sie verwenden nur jene statistischen Zahlen, die in Ihr Konzept passen. Dies ist unprofessionell und lässt jeglichen Respekt vor der Bevölkerung vermissen.

Aufgabe der Fricktal Regio wäre es, sachliche regionale Konzepte zu erarbeiten, die möglichst allen Bedürfnissen Rechnung tragen. In der Bearbeitung dieses Geschäfts hat sie auf der ganzen Linie versagt. Es wäre ihre Aufgabe gewesen, seriöse Grundlagen zu verlangen und zu erarbeiten. Stattdessen liess sie die Deponieplaner machen und unterstützte ein sinnloses, falsches Projekt.

Aufgabe der kantonalen Verwaltung wäre es gewesen, die Anträge um Eintragung in den Richtplan genauer zu prüfen. Dort arbeiten Profis. Wie ist es möglich, dass unseriöse Zahlen zur Ausschreibung eines Mitsprache – und Mitwirkungsverfahrens (VMV) führen? Damit unterstützt und beeinflusst die kantonale Verwaltung das VMV. Die Bevölkerung und die Presse werden in sämtlichen Unterlagen einseitig und unseriös informiert.

Was ist ökologisch sinnvoll und im Sinne von Natur und Bevölkerung?

Der bisherige Grundsatz, Kies- und Steinabbaustellen mit Aushubmaterial wieder aufzufüllen, ist nach wie vor möglich und sinnvoll. Die Transportwege zwischen Abbaustellen und Kieswerken sowie zwischen Baustellen und Kiesgruben in der Region könnten so kurz gehalten werden. So wäre es möglich, dass jede Region nach dem Verursacherprinzip ihren eigenen Aushub natur- und bevölkerungsschonend deponieren kann.